Gesprächskreis zur jüdischen Geschichte von Buttenwiesen – 14.3.2023

Pressemitteilung – Gemeinde Buttenwiesen

Gesprächskreis zur jüdischen Geschichte von Buttenwiesen

Wie war das Zusammenleben von Juden und Christen? – Auch wenn seit der Deportation 1942 keine jüdischen Einwohner mehr in Buttenwiesen leben, gibt es hierzu vielfältige Erinnerungen. Einige Buttenwiesener können von eigenem Erleben berichten, andere haben Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern gehört. Damit diese Erinnerungen nicht in Vergessenheit geraten und dokumentiert werden, hat die Gemeinde Buttenwiesen einen Gesprächskreis ins Leben gerufen.

Insgesamt zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Buttenwiesen und den Nachbarorten folgten der Einladung in den Kaisersaal des Rathauses. Gleich von Beginn an entwickelten sich intensive und interessante Gespräche, die eine Vielzahl von bisher wenig bekannten Informationen ans Tageslicht beförderte. Aus allen Erzählungen wurde deutlich, dass Juden und Christen im Zusamtaldorf vor der NS-Zeit einträchtig zusammenlebten. Aber auch das Verdrängen der jüdischen Geschichte aus dem öffentlichen Bewusstsein der Nachkriegszeit war ein wichtiges Gesprächsthema.

Bernhard Hof, der Beauftragte der Gemeinde Buttenwiesen für jüdisches Erbe und Erinnerungskultur, ist tief beindruckt: „Es war ein berührendes, aber auch beklemmendes Gefühl, im Gespräch mit einem Zeitzeugen, der als Kind die 1930er und 1940er Jahre erlebt hat, zu hören, wie er auf dem Nachhauseweg von der Schule vom Suizid von Hugo Lammfromm gehört hat. Im Gespräch war auch zu spüren, welch hohes Ansehen einige der jüdischen Buttenwiesener in der Gemeinde genossen haben.“

Da es noch eine große Menge von nicht dokumentierten Erinnerungen gibt, wird der Gesprächskreis in naher Zukunft fortgesetzt.